Ardbeg, bereits eine der bekanntesten Destillerien, als Single Malt noch ein Geheimtipp war, wurde mit Millionenaufwand restauriert und strahlt inzwischen heller als je zuvor. Die Wiedereröffnung war eines der ersten Signale für das Islay-Revival und heute ist die Brennerei eine wichtige Stütze und Nutzniesserin des Booms. Als Ardbeg wiedereröffnete, wurde eine der alten Darren in einen Laden mit Café verwandelt. "The Old Kiln" serviert auch richtige Mahlzeiten und wird von Einheimischen und Besuchern der Destillerie gleichermassen angenommen. Ardbeg-Freunde hoffen immer noch, dass die zweite Darre eines Tages wieder in Betrieb genommen wird. Die Mälzereien waren insofern ungewöhnlich, als sie keine Ventilatoren besassen, sodass der Torfrauch sich schwer auf die Gerste legte. Das lässt sich an sehr alten Abfüllungen noch schmecken. Auch das torfige Wasser hatte grossen Einfluss auf den erdigen, teerartigen Geschmack des Whiskys. Die Geschichte Ardbegs beginnt 1794. Die Mälzereien arbeiteten bis 1976/77, wobei der Vorrat an Gerstenmalz sicherlich noch etwas länger anhielt. Die Destillerie schloss Anfang der 1980er, nahm aber gegen Ende des Jahrzehnts sporadisch die Arbeit wieder auf mit Malz aus Port Ellen. Unter Federführung von Glenmorangie kam eine grosse Anzahl an innovativen Abfüllungen auf den Markt und die Kult-Destillerie von Islay und ihr Whisky scheinen in guten Händen zu sein.